Demenzkonzept

Menschen mit dem Krankheitsbild Demenz finden in der Regel bei Einzug in das Wohnstift ihren neuen Lebensmittelpunkt im Wohnbereich des Erdgeschosses.

Hier leben 24 Bewohner in einer Wohngemeinschaft zusammen. Man ist vertraut miteinander und die zuständigen Mitarbeiter begleiten den Alltag herzlich und zugewandt.

Die integrierten Wohn-Essbereiche bieten viel Platz für den mehr oder minder stark ausgeprägten Bewegungsdrang der demenziell erkrankten Menschen. Von den Wohn- und Essbereichen aus können die Bewohner jederzeit in den geschützten garten gelangen.

Im Einzelnen werden folgende Ziele angestrebt:

  • Wohlbefinden und Zufriedenheit fördern,
  • angenehme Sinneswahrnehmungen anbieten,
  • Selbstwahrnehmung und Erhöhung des Selbstbewusstseins stärken,
  • soziale Beziehungen ermöglichen,
  • Reaktivierung und Re-Sensibilisierung, von und für geistige und körperliche Ressourcen,
  • Sicherheit und Geborgenheit in der überschaubaren Kleingruppe ermöglichen, Angstzustände auffangen,
  • Klima schaffen, in dem die geistigen und körperlichen Schwächen des Erkrankten akzeptiert werden.

Grundsätzliches zur Begleitung von Menschen mit Demenz

Die Betreuung und Pflege demenzerkrankter Bewohner verlangt von den Pflegenden neben der individuell zugeschnittenen körperlichen Pflege auch eine psychische Betreuung und Begleitung der Bewohner. Sie möchte bei größtmöglicher Selbstbestimmung das Grundgefühl von Geborgenheit/ Sicherheit  und das Gefühl verstanden und angenommen zu werden vermitteln.

In der täglichen Arbeit mit Menschen mit Demenz bedeutet dies individuell sehr gut hinzuschauen, um Bedürfnisse wahrzunehmen und dem Erleben des Einzelnen Raum zu geben. In der Begleitung stellt dabei die verstehende Gesprächsführung eine grundlegende Haltung dar. Diese ist geprägt von Empathie, Echtheit, Wertschätzung und Akzeptanz.

Die Begleitung von Menschen mit Demenz erfordert von den Pflegenden sehr viel Achtsamkeit und Geduld, da sich das Krankheitsbild so facettenreich zeigt und beispielsweise einfache tägliche Handlungen immer wieder neu erklärt und abhängig von der Tagesverfassung, individuell begleitet werden müssen.

Unsere Begleitung ist grundsätzlich so ausgerichtet, auf Bedürfnisse der Betroffenen einzugehen und dabei einen Erlaubnisraum anzubieten, in der jeder so angenommen wird, wie er ist.

Der Betroffene selber wird uns in seiner persönlichen Ausdrucksvielfalt zeigen, ob unsere Angebote passend sind. Das Zusammenspiel von „Bedürfnisse wahrnehmen –  Resonanzen spüren/ Impulse aufgreifen – Angebote machen“ setzt eine achtsame, möglichst ganzheitliche Wahrnehmung auf allen „leiblichen Ebenen“ voraus. Dabei ist der Erfahrungsaustausch im Team und der Austausch mit allen, die Kontakt mit den Bewohnern haben, von großem Nutzen.